Achtsamkeit als Lebenshaltung: Ein Gespräch mit Anke Rebetje
Für Anke und mich (und hoffentlich viele andere) ist Achtsamkeit kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. In dieser Episode spreche ich mit Anke Rebetje, systemische Coachin und Gründerin von Fu-Om-Coaching, über die Kraft der bewussten Selbstwahrnehmung und warum es so wichtig ist, den eigenen inneren Raum zu halten.
Mit über 20 Jahren Erfahrung begleitet Anke Menschen dabei, sich selbst wieder näher zu kommen, alte Muster zu durchbrechen und echte innere Ruhe zu finden. Wir tauchen ein in die Verbindung von Körper und Geist, die Rolle des autonomen Nervensystems und wie wir achtsam mit unseren inneren Anteilen umgehen können.
Warum fühlen sich so viele von uns von sich selbst entfremdet? Warum fällt es uns so schwer, innezuhalten? Und wie kann bewusste Selbstregulation unser Leben nachhaltig verändern?
Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und freue mich, wenn du deine Gedanken zur Folge mit mir teilst – und dem Podcast 5 Sterne gibst!
Anke’s Links
Transkript
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Rini Pegka
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge im Ausgesprochen achtsam-Podcast. Heute habe ich wieder eine sehr interessante Gesprächspartnerin zu Gast. Sie begleitet seit sehr vielen Jahren Menschen dabei, bewusster, gelassener und mit mehr Klarheit durchs Leben zu gehen. Anke Rebetje sitzt mir gegenüber digital Anke ist systemische Coachin, Achtsamkeitstrainerin, Gründerin von Fu-Om-Coaching. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt sie Menschen in Veränderungsprozessen, hilft ihnen, innere Blockaden zu lösen. Sie verbindet Coaching mit Körperarbeit, mit achtsamkeitsbasierten Methoden, nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Kein Wunder, dass sie hier bei mir gerade ist, damit wir ein schönes Gespräch führen, weil genau das ist ja auch mein „Ding“, sage ich mal in Anführungszeichen. Wir sprechen heute über ihre Arbeit und darüber, warum Achtsamkeit nicht nur ein Trend, ein Hype, sondern tatsächlich eine echte Lebenshaltung ist und was es bedeutet, in deiner immer schneller werdenden Welt bewusst innezuhalten. Liebe Antje, Dankeschön, dass du hier bist. Herzlich willkommen.
Anke Rebetje
Vielen Dank, Rini, für die Einladung. Ich freue mich.
Rini Pegka
Vielleicht magst du ja über dich selbst noch ein bisschen was erzählen, was ich vielleicht weggelassen habe, weil so 20 Jahre Coaching, Menschen unterstützen und helfen, die lassen sich schwer, glaube ich, in drei, vier Sätzen zusammenhalten.
Anke Rebetje
Ja, ich glaube, was mich so auszeichnet, ist ja, ich bin ja jetzt 57 Jahre alt und habe selber mit 14 Jahren angefangen, weil ich sehr stark psychosomiert habe, damals und krank geworden bin, über Yoga, ein Erleichterung zu erfahren, sage ich mal. Mit 14 fing das an und mit 26 Jahren habe ich nur, also seitdem, praktiziere ich täglich Yoga und habe eben durch diesen Yoga-Weg, durch diese auch nachher später erst spirituellere Arbeit, weil ich mich dann sehr intensiv auch mit der Philosophie des Yogabeschäftigt habe, ja, Kognitivfutter bekommen und verstanden, warum mein Körper so intensiv auf Yoga reagiert hat Also warum diese neueren neurowissenschaftlichen Ansätze von Embodiment verkörpert für mich der Yoga-Weg. Und das hat mir noch mal viel, viel später gezeigt, dass Menschen wie ich, die sehr stark kognitiv ausgerichtet sind, weil sie dadurch Sicherheit erfahren, über Yoga-Philosophie einen Zugang bekommen können zu ihrem Körper. So würde ich das mal sagen Und das ist heutzutage moderne Achtsamkeit oder Embodiment oder wie man das jetzt auch immer nennen mag. Für mich ist das Yoga tatsächlich. Die Basis meines Wegs, ist immer wieder der Yoga-Weg Ja, und das möchte ich schon noch ergänzen, weil mein Coaching ist …1996 habe ich in meinem Wohnzimmer das erste Mal jemanden gecoacht, weil meine damalige Englischlehrerin gesagt hat: „Mein Mann, der ist Manager bei. Und dem geht es so schlecht und du machst immer so tolle Sachen und erzählst immer so tolle Sachen in den Yogastunden und könntest du nicht mal mit ihm sprechen?“ Und so war ich Coach. Eigentlich, das hätte ich nie gedacht, dass ich so was mal mache, weil als ich Psychologie studiert habe, wollte ich den Abschluss daran am Ende ja doch nicht machen, weil ich gesagt habe, ich will nicht in diese Norm gedrückt werden mit meinen Klienten. Das ist gesund, das ist krank und außen wird definiert, was dann getan wird. Nein, das war für mich nicht stimmig. Das habe ich damals schon gespürt und deshalb habe ich ja den Abschluss letztendlich in Pädagogik gemacht, in Erwachsenenbildung, und habe gelernt, wie man Wissen vermittelt am besten. Das habe ich studiert.
Rini Pegka
Super. Es sind wirklich verschiedene Kompetenzen und auch Erfahrungen deinerseits, die da eingeflossen sind. Ich finde das sehr erstaunlich, dass du so lange diesen Weg gehst und wirklich zig Menschen dabei geholfen hast und so etwas wirklich ja Sinnvolles beiträgst. Und ich finde das ganz, ganz toll, dieses Angebot und dieses Dasein für andere und dieses Halten. Und was ich noch besser finde, ist auch, was du gesagt hast über Yoga. Man gibt vielen Dingen, die schon seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden auf der Welt, gibt immer wieder neuen Namen. Man verpackt sie immer wieder neu ein. Letzten Endes ist es aber immer die alte Tradition im Sinne von Körper und Geist, sind so miteinander verwoben und verbunden, dass es nicht geht, auf das eine zu schauen und das andere zu ignorieren.
Anke Rebetje
Und ich bin ja so ein Fan gewesen dann von den Reformpädagoginnen und Pädagogen, Kopf, Hand, Herz, so was. Diese Verbindung dieser Dinge. Das haben immer wieder die gleichen Bestrebungen und die sind ja tausende alt. Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft. Und als Kabat-Zinn dann in den 50er-, 60er Jahren anfing, das als Arzt so zu verwissenschaftlich die diese Meditationsmethoden. Super, aber letztendlich ist das nicht MBSR, Mindfulness-Based-Stress Reduction. Das hat er erfunden. Das ist alles aus dem Yoga. Badi Scan ist Shavasana. Und das ist immer was, wo ich merke: „Hey Leute, lasst euch nicht veräppeln. Die Tradition liest einfach die ursprünglichen Texte und dann spürt ihr, womit ihr schwingt. Und diese Art der Sprache – ich studiere ja kaschmirischen Shivaismus seit 30 Jahren – und das ist wirklich ein schwerer Zugang. Meine Professorin in Indien, die Bettina Bäumer, die hat, finde ich, die Gabe, uns das so zu erklären, dass diese Texte auch zugänglich werden, dann durch die Meditation. Aber das ist wirklich harte wissenschaftliche, philosophische Arbeit, sage ich mal. Texte studieren, 60 verschiedene Übersetzungen interpretieren, nachschwingen lassen. Und so wurde früher gearbeitet. Die Meisterin, der Meister, der Guru, Oujina, die haben sozusagen mit uns, wir saßen zu Füßen des Gurus, so war das, in den Upanishaden. Die Texte, die am Ende stehen, in den Upanishaden, sitzen die Schülerinnen und Schüler zu Füßen der Meisterin, des Meisters und lauschen. Und dann wird darüber kontempliert. Und in jeder spirituellen Tradition kommt es in diesen Raum irgendwann. Wie heißen die, die sich immer drehen? Die Derwische, so nehme. Oder ich habe mich mit so Hochkulturen früher auch viel beschäftigt. Ich bin nach Mittelamerika gereist, zu den Maias, zu den Incas und so, oder nach Ägypten. Ich wollte verstehen, wie die religiösen Tendenzen, die ich aus dem Christentum so gelernt hatte, mit denen ich aber nicht mehr stimmig sein konnte, weil dieser Sündenfall für mich nicht passte, als Menschenansatz. Und wie haben die das praktiziert? Das hat mich immer schon interessiert Als Kind, die Kinderbibel, ich habe die geliebt, wenn ich Jesus gesehen habe, mit diesem Heiligen Samariter, da ist mein Herz, ich habe „Mami, Mami und so. Das will ich auch, das will ich auch so. Ich wollte immer ein guter Mensch sein. Und das ist so schön, das ist wirklich mein reines Herz. Das lebt über diese Arbeit und ich habe natürlich auch eine, die hat so einen Heiligen Schein und die übertreibt das. Und das ist ein Teil von mir, da muss ich auch aufpassen, weil ich kann nicht alle retten.
Ich kann nicht … Also so dieses typische Thema der helfenden Berufe. Und das ist eben auch bei mir ein Weg gewesen, ein Prozess gewesen, mir das bewusst zu machen und zu verstehen, Was ist ein selbstnaher Teil? Was davon ist wirklich stimmig aus mir selbst heraus? Und was ist ein Schützerteil? Der glaubt, meine Arbeitssüchtige nenne ich die gerne, gepaart mit der Heiligen, die immer Gutes tun will. Und die beiden sind aber nicht wirklich mein Wesen. Und das ist ein Riesenunterschied. Die meinen es gut mit mir, aber wenn meine Arbeitssüchtige von mir nicht gezügelt wird, dann rennt die los. Und das ist ein Arbeitstier, die ist so fleißig und so stark und so. Und das ist wirklich für mich immer wieder so eine Grenzerfahrung. Da muss ich sehr achtsam sein oder möchte ich sehr achtsam sein im Umgang mit mir. Und das ist meine tägliche Praxis. Meine tägliche Praxis besteht darin: „Hey Anke, bist du im Selbst? Oder rennt sie wieder los, deine Arbeitssüchtige?“ Und jetzt habe ich gerade so spannende Projekte und die liebt es auch für mich, neue Projekte zu kreieren und die liebt Menschen und die findet das immer spannend und ist mega neugierig „Ja, trotzdem, was ist mein Innerer Rhythmus?§
Und das ist immer wieder meine Herausforderung meines Lebens, besteht darin, mir genügend Selbstraum zu schenken, still zu werden, loszulassen, atmen, diese ganz kleinen, feinen Nuancen. Das, was ich täglich mit meinen Klienten übe, praktiziere ich auch. Ich brauche das genauso. Da bin ich genauso wie meine Klientinnen und Klienten. Immer wieder Neuanfang, immer wieder neu anfangen, immer wieder Basics, atmen, spüren, loslassen.
Rini Pegka
Ich kann dir wirklich stundenlang zuhören und ich finde es so toll, dass du hier bist, weil Coaches, die wirklich nicht nur das Wissen, aber auch wirklich diese Tiefe haben und diese eigene Erfahrung und die das wirklich so ehrlich aus sich hinein weitergeben, gibt es, glaube ich, sehr wenig und es ist schön, dass du eine davon bist. Und dass ich dich hier eingeladen habe. Da freue ich mich jetzt richtig noch mal dafür.
Anke Rebetje
Ach, danke, Rini. Ich kriege ein bisschen Gänsehaut gerade.
Rini Pegka
Ja, ist so. Das muss man auch mal laut sagen, weil es gibt viel da draußen, was unterwegs ist. Du hast in einem Abschnitt gibt es was gesagt, was ich auch immer wieder sage. Ich sage immer diesen Spruch: Man erreicht nie ein Endlevel an Achtsamkeit, weil man denkt immer, die Menschen denken immer, dass ich oder du oder auch andere, die sich viel mit Achtsamkeit beschäftigen, ja, wir wissen, wie das geht, wir haben das alles unter Kontrolle, wir brauchen da nichts mehr. Aber nein, wir lernen das ja auch genau in den diversen Ausbildungen, dass wir gehen immer mit diesem Beginnermindset ran, immer neugierig sein, ein neues zu entdecken und es ist eine Übung und ich komme jeden Tag, lasse ich mir, wie du sagst, diesen Raum und horche in mich hinein? Was brauche ich? Ist es eine Meditation? Ist es eine Bewegung? Ist es ein Waldspaziergang? Ist es, muss ich an die Leinwand und malen? In meinem Fall, muss ich was schreiben? Es ist jeden Es ist es eine Übung und eine Auseinandersetzung und ich denke auch, es gibt nichts Schöneres, sich jeden Tag wirklich diese Zeit auch nur kurz zu nehmen, zu reflektieren.
Und dann hast du auch diese diversen Teile angesprochen, die in jedem und in jeder von uns sind. Und auch im Coaching wichtig sind sie zu sehen, sie anzusprechen: Was will dieser Teil? Wieso benimmt sich dieser Teil so? Und so weiter und so fort. Und was mein Thema auch in den letzten Monaten ist, ist dieser Autopilot, in dem wir sehr leicht verfallen und Dinge machen, weil wir sie einfach tun. Und in deiner Arbeit geht es ja auch sehr Selbstfindung und Selbstermächtigung. Und wie schon erwähnt, viele von uns sind manchmal abschnittsweise oder viele auch jahrelang in diesem Autopilot, merken aber, spüren aber in diesen kleinen, ruhigen, stillen Momenten, dass etwas nicht stimmt. Also irgendwo im Inneren spürt man immer, irgendwas ist nicht so, wie es sein soll. Bist du spürst dieses Unbehagen? Und oft sagt man: „Okay, ich habe keine Klarheit, ich suche Klarheit, weiß aber wirklich nicht, was will ich überhaupt Ich höre das auch oft, wenn Menschen zu mir kommen im Coaching. Ich habe keine Ahnung, was ich will, aber ich weiß, dass ich das, was ich jetzt habe, nicht will. Das ist immer schon ein Anfang. Wie gehst du in deiner Arbeit mit dieser Herausforderung, wenn Menschen zu dir kommen und einfach nicht weiterwissen?
Anke Rebetje
Sie wissen wirklich nicht weiter. Sie sitzen in einem Nebel und sie wissen nur, sie fühlen sich nicht gut, wissen aber nicht, warum oder wie sie weitermachen sollen. Ja, in dem ich einen sicheren Raum schenke, wo erst mal gelernt wird, dass genau das, was die gerade empfinden, vollkommen in Ordnung ist. Und dann kommt ja sofort ein Shift in deren System. Sofort reagieren die Faszien auf das Feld der Annahme, sofort. Und das ist eben so, dass das autonome Nervensystem reagiert aus einem chronisch angespannten Ausstand heraus und sinkt dann langsam durch Atmung und so weiter und sich sicher fühlen und orientiert sein: „Aha, hier bin ich bei Anke im Coaching, die weiß, was sie tut und so. Und durch erst mal diesen Rahmen, einen sicheren Rahmen – das ist das Wesentliche – und dann sorge ich dafür, dass sie sich orientieren können. Ich gebe, das sind meistens Menschen, die ich anziehe, die kognitiv stark ausgerichtet sind, weil ich das auch bin. Ich liebe, in die Tiefe zu gehen und wirklich zutiefst zu verstehen, was ich tue. Deshalb bin ich auch ziemlich pingelig. Also ich bin sehr gründlich bei meiner Arbeit und das nervt auch meine Klienten manchmal, weil ich die nicht so durchschwimmen lasse, so „Das wird schon und „Nein, sondern „Warte mal, stopp mal eben. Was war das gerade? Da ist doch so eine Nuance.
Und dann geht es wieder genauer. Also ich bin sehr genau auch bei Arbeit mit meinen Klienten. Und da die sehr stark kognitiv ausgestattet sind, brauchen die auch Impulse von mir, wo sie erst mal verstehen, was sie da eigentlich tun sollen. Und das, glaube ich, kann ich gut erklären. Ich kann Ansätze, also die Yogaphilosophie, das autonome Nervensystem, dieses Embodiment, das kann ich gut erklären, was ich eigentlich mit dem mache, Atemtechniken, warum wirken die auf das Nervensystem, wie geht Poly-Vagal-Theorie in Realität so. Und dann kommt das, dass die das merken, sie können sich tiefer auf sich einlassen und es ist das erste Mal nicht bedrohlich, weil es gibt einen Raum, der Ich halte diesen Raum, diesen Raum der Annahme. Und dann geht es weiter, meistens nach zehn Stunden oder so haben die Klienten eine andere Grundhaltung zu sich selbst entwickelt. Und wenn ich in dieses Feld der Annahme, also erst mal anbiete, dann spüren die, dieser freundliche Umgang mit mir selbst hilft mir dabei, immer wieder stärker zu erfassen, wo ist mein Tor ins Bewusstsein? Und das übe ich mit den Menschen und da ist jeder Mensch anders. Deshalb liebe ich Einzelcoaching. Und das finde ich auch so wichtig, dass ich immer wieder gefragt werde: „Macht doch mal Gruppen, mach doch mal Gruppen.
Ich mache auch jetzt zum Beispiel eine IFS Meditationsgruppe, weil ich das wichtig finde, dass bei IFS, also Internal Family System heißt das, mit dem ich viel arbeite, das ist eine Methode von Richard Schwartz, aus dem Systemdenken und aus der systemischen Arbeit. Und da ist ist es eben so, dass ich den Austausch so wichtig finde, weil das sich zeigen lernen, hier im geschützten Rahmen, das üben die Klientinnen und Klienten mit mir, aber ja noch nicht mit Fremden. Also in der Außenwelt ist noch mal ein größerer Schritt. Innere Prozesse Grenze zu verbalisieren, ist immer auch eine Überwindung. Wer will das hören? Mein Mann, der lehnt das ab, der will mit dem ganzen Schi-Schi nichts zu tun haben und so. Und dann zu sagen: „Hey, warte mal, wo ist da meine Grenze? Warum wird das gerade abgewertet von meinem Gegenüber in der Regel, weil Teile von ihnen Angst davor haben, sich tiefer mit sich selbst zu beschäftigen und das auch nicht abzuwerten. Es darf ja so sein, dass die Angst haben. Auch mein Gegenüber darf komische Teile haben. Ich habe sie auch. Ich habe auch Anteile, die sind blöd und die wehren ab und machen zu. Und dann geht es eben … Das ist, glaube ich, dieses, was meine Arbeit so ausmacht, was sie so besonders macht, dass ich sehr stark darin bin, ein sicheres Feld zu schaffen.
Rini Pegka
Ja, ich nickte die ganze Zeit zu und ich habe ja anfänglich Biologie studiert, auch zu Ende studiert und seitdem in die Welt der Achtsamkeit eingetaucht bin, verschiedene Techniken, Atem, Meditation, Yoga, auch immer wieder diese Verbindung geschaffen habe zwischen quasi … Ich war ja immer schon Fan vom Nervensystem. Es ist so faszinierend, das zu lernen und vom Autonomen dann auch und vom Atem und wie wir da eingreifen können und uns beruhigen können oder was auch immer machen können mit dem Atem, also unsere Emotionen damit auch ein bisschen lenken können. Die Empfindung. Ich bin da immer Feuer und Flamme, wenn ich über diese Themen höre oder lese oder selber darüber sprechen darf. Und auch meine Coaching-Erfahrung hat gezeigt, es ist wirklich sehr viel und man mag es kaum glauben, aber der Fakt, diese Sicherheit zu schaffen, in dieses auch wirklich Grundbedürfnis reinzugehen, das ganz, ganz unten, auch auf der Maslowschen Pyramide, Das benutze ich auch sehr oft als Beispiel. Das ist die Basis dieser Pyramide und unserer Bedürfnisse, uns sicher zu fühlen. Man sollte meinen, dass wir sicher sind, aber es gibt so viele Dinge, die unser Nervensystem, ohne dass wir es mitbekommen, bewusst in diese Unsicherheit bringen.
Anke Rebetje
Ja, weil es schneller ist. Es ist, bevor wir denken. Deshalb ist es ja so wichtig, dieses Gap zu finden, diesen Gap, diesen Spalt eigentlich von Gewahrsein an der an der richtigen Stelle setzen zu lernen. Das ist für mich so ein Achtsamkeitsdreieck. Damit arbeite ich ganz viel. Also bevor der Automatismus des autonomen Nervensystems startet, kann ich durch Achtsamkeitsmethoden mein Gewahrsein ausdehnen und sehr schnell auf der Polyvagal-Leiter sozusagen, ich dissoziiere, ich schalte das System ab und wenn ich in dem sympathischen Teil bin, dann bin ich aktiviert, Flucht oder Kampf, und da leben wir durch Stressoren eigentlich permanent, also zumindest die Klienten, mit denen ich viel arbeite, sind da chronisch, verkörpern sie chronisch Stress und wissen das ja gar nicht. Und dann gibt es eben den ventralen Lagus-Vagus, wo wir in diesen inneren Raum sinken können, weil wir entspannt sind und der Atem geht wieder, der Puls geht runter und so. Und diese Arbeit bedeutet, ich mache ja Bewusstseinsarbeit mit meinen Klientinnen und Klienten und bringe ihnen bei durch dieses Eins-zu-Eins-Mentoring, wo ihr Achtsamkeitsdreieck, bevor dieser Automatismus losgeht, ansetzen kann, weil da ist jeder anders. Und mein Freund sagt immer: „Du bist eine Menschenleserin, irgendwie Du kannst das so schnell erfassen, wo genau dieser Raum ist von jedem.
Und das ist eben das Schöne an Eins-zu-Eins-Mentoring, dass ich da mir Zeit lasse, dass diese Würdung auch der eigene Raum bekommt. Das finde ich wichtig. Ich will da keine Pauschalen anbieten für so … Weiß ich nicht. Ich möchte das schon, diese Einzelarbeit schätze ich auch sehr wert, weil ich selber habe das in dieser Art nie genießen dürfen. Ich habe sehr, sehr schlechte Therapeutinnen und Therapeuten gehabt, die null erfasst haben, worum es bei mir ging. Ich habe ja mit 18 und hab meine erste tiefenpsychologische Therapie da gehabt in Berlin und das war ganz schrecklich. Ich musste der immer erzählen und die ist auch oft fast eingeschlafen. Die hat nie irgendwas … „Mh, mh, mh, mh, „aha, mh, mh. Das war für mich wirklich schrecklich. Da war ich dann drei Jahre und dachte: „Meine Ärztin hat immer gesagt, sie psychosomieren, sie müssen wirklich was tun. Und ich so: „Ich bin doch nicht krank, ich bin doch nicht krank. So habe ich da angefangen. Und dann dachte ich: „So geht das. Ich erzähle da was, ich assoziiere und so muss ich das machen. Aber ich habe null Entlastung erfahren, weil die hat ja überhaupt nicht meinen Körper irgendwie gespiegelt oder irgendwas.
Das war ganz furchtbar. Und dann bin ich in so eine bioenergetische Gruppe geraten, weil dann habe ich mir überlegt, ich mache mehr Körperarbeit. Und dann musste ich in dieser großen Gruppe da Wut sein und: „Zeig deine Wut, zahl deine Wut, geht tiefer in deine Wut. Ja, zeig sie, zeig sie. Und ich bin voll in die Retraumatisierung geführt worden. Das war die Überforderung meines Nervensystems, voll abspalten, nichts mehr spüren, also richtig in Not sein. Also schrecklich. So waren meine ersten therapeutischen Erfahrungen und ich dachte: „Immer noch so geht das? Ich wusste ja nicht, wie es geht. Hat mir doch keiner gesagt. Und dann mit meinem Studium, ich habe ja erst eine Ausbildung als biologisch-technische Assistentin gemacht, habe dann an der TU in Berlin gearbeitet in Forschungsprojekten, also komme auch wie du aus naturschriftlich-wissenschaftlichen Richtungen schon so. Und dann habe ich ja angefangen, diese psychologischen Sachen immer interessanter zu finden. Und dann habe ich mich mit Energieeffizienz auseinandergesetzt, habe dann daran gearbeitet und immer feiner wurde eigentlich Energie, von meinem Verständnis her. Je mehr ich Yoga-Philosophie verstanden und gelebt habe, desto feinstofflicher wurde meine Ausrichtung. Und dann habe ich 2004 meine Firma Consulting, Coaching, Yoga gegründet. Consulting war Energieeffizienzberatung, das war in dieser Rolle.
Dann Coaching war halt innere Arbeit und Yoga war über den Körper nach innen kommen. Und wie bin ich da jetzt drauf gekommen? Weiß ich jetzt noch gar nicht. Wir haben angefangen, vom Nervensystem zu sprechen. Ja, genau. Und diese Selbstregulation, die ich meinen Klienten beibringen, darum ging es mir, genau, dass ich selber das nicht erlebt habe. Und diese Selbstermächtigung, das steht hier im Vordergrund, dass die Leute diesen sicheren Rahmen bekommen und sagen: „Okay, und ich halte das, fällt ich nehmen wahr, okay, das dysreguliert gerade wieder. Atmen, Augen auf, Körperspüren. Also wenn es jetzt zu Dissoziationen kommen würde, kann ich damit umgehen und weiß, was zu tun ist. Das ist wichtig. Was ich eben auch so toll finde, dass Körper, Atem, Geist und Seele gehören ja zusammen. Und diese Einheit zu spüren, das ist gerade für Männer sehr fremd. Und wenn ich da so sprechen würde, wie jetzt vielleicht, dann schreckt das viele Menschen auch ab, aber auch viele starke Frauen. Ich habe ja oft Ärztinnen oder Ärzte, das würde die, glaube ich, abschrecken. Und ich habe scheinbar auch die Möglichkeit, ein anderes Wording einzusetzen, je nachdem, wer mir gegenübersetzt. Ich kann mich da sehr gut anpassen und spüre ja, wo die Sprache sozusagen ein Spiegel wird von der Seele des Menschen Und das kann ich, glaube ich, auch ganz gut, dass sie nicht abgeschreckt werden von diesen Worten. Nutze ich andere Vokabeln, würde ich sagen.
Ja, und ich bin eben ein mega Fan vom Coaching. Ich bin nicht so therapeutisch Ich bin schon ein richtig überzeugter Coach, weil ich das so toll finde, zu üben. Üben, üben, üben, üben, neues Üben. Das geht. Neue neuronale Netze entwickeln bedeutet, ich erschaffe mir eine vollkommen neue Erfahrungswelt, denn ich habe die vorher nicht in meinem Geist. Ich habe diese Netze nicht, die gesund wirken auf mein Nervensystem. Ich muss die lernen, und zwar neu entwickeln. Und was heißt „muss? Ich möchte das ja auch, weil meine Klientinnen und Die Patienten möchten ja raus aus dem dysfunktionalen Muster. Sie wissen nicht, dass das ein dysfunktionales Muster ist. Das ist Bewusstseinsarbeit. Das bringe ich Ihnen bei. Sie verstehen sich selbst. Und dann können sie sich anfangen, selbst zu regulieren.
Rini Pegka
Ja, ich denke, einen sehr hohen Teil beim Coaching macht, einmal, wie du sagst, dass wir als Coaches eben … Ich glaube, das ist auch teilweise ein Talent, dass wirklich gute Coaches haben. Ich glaube, das kann man nicht lernen, dass man wirklich die andere Person sieht, erkennt, wahrnimmt, spiegeln kann. Diese, wie du am Anfang gesagt hast, diese Genauigkeit und Pingeligkeit, die du sagst, wirklich ganz genau hinhören oder hinsehen, wenn ich die andere Person gegenüber habe, digital oder im Raum noch besser, im Physischen. Was wird da genau gesagt? Kann ich das auffassen? Und deswegen, das ist so eine und das ist auch anstrengend für den Coach. Da heißt weil ich voll und ganz da bin, wie du sagst, das ist dieses Raumhalten, voll und ganz da bin und alles wahrnehme und nicht so nebenbei vorbei rasen lasse, finde ich so … Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke, das ist Das ist ein Teil von Coaching, bei dem ich auch sehr gerne aufgehe. Und das andere ist eben dem Coachee diese Selbstwirksamkeit geben, indem wir erklären, warum passiert das gerade und bei dem wir eben für jede Person die richtigen Worte finden.
Anke Rebetje
Und es ist gut, dass du auch einen naturwissenschaftlichen Hintergrund hast, weil so können wir auf die verschiedenen Typen die richtigen Worten erklären, warum passiert das? Es ist völlig normal, es ist menschlich, Was ist das, was passiert? Du bist kein Monster. Wir sind alle Monster. Das passiert bei allen. Warum? Wie? Und was sind so kleine Sachen, die ich vielleicht machen kann, zu sagen: „Schau, jetzt bin ich wieder in diesem Modus. Spannend.“ Ich gebe mir mal eine Minute Zeit, zu atmen, bevor ich jetzt komplett irgendwie ausraste.
Ich mag die Arbeit halt auch und ich glaube, im Vorgespräch hattest du mich gefragt, ob es einen Moment in meinem Leben gibt, der mir so besonders bewusst gemacht hat, wie wichtig diese Balance zwischen diesen Elementen im Coaching ist. Das fand ich eine sehr schöne Frage. Und ich glaube, dass wirklich jeder Moment in meinem Leben dazu geführt hat, dass ich jetzt so teilhaben und teilhaben kann am Leben meiner Klientinnen und Klienten und so achtsam und tiefgehend arbeite. Denn durch Aus meinem eigenen dysfunktionalen Muster bin ich sehr, sehr krank geworden. Und ich bin entwicklungstraumatisiert. In meiner Kernfamilie gab es sehr, sehr viel Aggression und Schwierigkeiten in Eltern untereinander, viel Verlustängste, viel nachher auch Gewalt, also richtig viel Streit, Lärm, lautes Schreien, immer wieder: „Anke, hilf mir, der schlägt mich tot, und so. Also richtig krass. Und nachher am Ende, bevor ich dann da weggegangen bin. Und das war für mich ganz, ganz schwierig, als ich dann als junger Erwachsener mit 18 so gelähmt war, weil ich so dysfunktionale Schübe bekommen habe in meinem Körper und nicht mehr gehen konnte und so. Also das war richtig krass bei mir damals, die Dissoziationsansätze und auch die psychosomatischen Reaktionen von mir.
Und dann das jetzt so behutsam zu sehen von mir selbst und so zu merken: „Oh, ist das schön, wenn ich Klientinnen und Klienten habe … Jetzt zum Beispiel habe ich auch eine Ärztin, die ist auch ihr Leben lang in Dissoziation groß geworden. Die wusste das auch nicht. Das geht ganz vielen Menschen so. Die halten ihre starken Schützer-Teile, also wie diese erfolgreiche Arbeitssüchtige bei mir oder wie meine Perfektionistin oder so was. Die sind Was? Die denken, so geht Leben. Und die Menschen, die ja jetzt hierherkommen zu uns, die sind ja genau an diesem Punkt, die sagen: „Irgendeine Stimme sagt mir, da stimmt was nicht. Da stimmt was nicht Und die vertrauen quasi zunehmend ihrer inneren Stimme. Und das wird ja auch durch uns gestärkt, durch unsere innere Arbeit mit den Menschen. Das heißt, die spüren sofort, ob es passt oder nicht, wenn die herein mit ihrem faszialen System und ob das Unbewusste irgendwo sich sicher fühlen kann. Das passiert in dem Vorgespräch. Und dann habe ich so total gerne Menschen, die ich begleite, die so ein bisschen jünger sind. Jetzt bin ich ja 57 und die so vielleicht bis 40 oder so sind. Jetzt habe ich wieder eine 35-Jährige und das ist doch super.
Und dann sind die so Macherinnen und machen und ja und dann: „Ja, und jetzt weiß ich aber auch nicht und das ist nicht so und das und wie „Was macht denn das? Und diese Kraft, die die haben, und die dann nach innen zu lenken, diese Energie, ins spürende, ins führende Erleben und dann aus so einem Stimmungsfeld heraus, aus sich selbst heraus zu gestalten. Das ist ja mega, das liebe ich, solche Prozesse. Und auch jüngere Männer. Ich habe so oft Migrationshintergründe hier im Ruhrgebiet. Da kommen die Eltern aus Polen, aus der Türkei. Das habe ich hier relativ häufig. Wunderbar ist das, weil die ja dann diese Generation, diese erste Generationen sind, die studiert haben, die einfach andere Möglichkeiten hatten als ihre Eltern. Die waren hier putzen überall und haben geackert und die durften halt schon International Management und so studieren. Und das ist so toll zu sehen, wie die sich dann entfalten. Und jetzt, Mittwoch, hatte ich zwei Frauen hier und da war das auch so schön. Die habe ich so vor zehn oder neun Jahren begleitet. Und jetzt zu erleben, was aus denen geworden ist. Die hatten diesen Mut. Das ist schon so. Man braucht auch diesen Mut.
Also das ist nicht einfach so, dass das gelingt. Und diesen Mut, wirklich zu sich zu verändern und das alte loszulassen. Und dieser Gang, diese in die Unsicherheit, dieser Übergang, wo wir noch nicht genau wissen: Was wird jetzt aus meinem Leben? Ich spüre zwar, dass das Alte so nicht mehr geht und dass es für mich nicht stimmig ist, aber ich habe wirklich keine Ahnung, wie Leben wirklich geht. Das können wir auch nicht wissen, weil wir noch keine neuen neuronalen Netze dafür entwickelt haben. Und das zu wissen, das entlastet ja total. Das hat mir aber nie jemand gesagt. Ich hatte nie so jemanden. Und deshalb finde ich das so schön, Menschen zu begleiten und zu sagen: „Boah, mega, das geht. Und dann kommen halt so Menschen, die schon an Reflexionen gewohnt sind, also so totale Anfängerinnen und Anfänger, die noch nie was von Selbstreflexion oder Meditation oder so gehört haben oder auch Yoga, das ist seltener. Das kann auch matchen, aber ich ziehe schon eher Leute an, die … Mein Slogan ist ja so: „Achtsame Beratung für kluge Köpfe, die in die Tiefe gehen. So heißt mein Slogan. Oder mein Claim. Und das finde ich so schön, weil kluge Köpfe meint: „Hey, Leute, die richtig Bock haben, zu reflektieren.“
Rini Pegka
Ich glaube, ich hätte dich das auch im Vorgespräch gefragt und jetzt möchte ich dir die Frage tatsächlich so öffentlich wiederstellen, weil ich finde es spannend, weil du ja eine sehr lange Erfahrung hast im und sehr viele Menschen begleitet hast. Siehst du immer wiederkehrende Themen, die bei dir auftauchen? Wir hatten auch gesprochen, das ist meistens auch bei dir so der Fall, aber ich möchte, dass wir das tatsächlich jetzt öffentlich auch besprechen. Was sind so die größten Probleme, Hindernisse, Themen, mit denen Klienten und Klientinnen zu dir kommen? Und hast du auch vielleicht im Laufe der Jahre gesehen, weil die Gesellschaft sich verändert, der Technologie, Politik, Umwelt, dass sich diese Themen wandeln? Das würde ich auch gerne erfahren.
Anke Rebetje
Ja. Also als erstes, glaube ich, das größte Hindernis bei eigentlich jedem Menschen ist der instabile Kontakt zu sich selbst. So, das wiederholt sich quasi. Das Grundthema, mich selbst nicht mehr spüren zu können oder mich vielleicht noch nie gespürt zu haben. Also Wesen meiner, also meine innere Natur, nicht zu kennen. Das ist das Grundthema und das war immer schon so. Das ist seit Jahrtausenden so und das wird immer so sein, weil das ist das Menschthema. Das ist Menschwerdung. Werde, wer du bist. Und das ist auch das Grundverständnis meiner Arbeit, dass diese Frage immer mitschwingt. Und das Thema, was ich also oberhalb, sozusagen, auf der Oberfläche mitbringe… Als ich vor 2004 habe ich offiziell ja dann angefangen zu coachen, also nachdem ich schon acht Jahre gecoacht hatte, und dann hatte ich meine Firma gegründet. Und da war das so, da waren die total stolz, weil die vom Unternehmen zehn oder 20 Coachingstunden geschenkt bekommen haben, zahlt bekommen haben und jeder kam so: „Meine Firma bezahlt 10 oder 20 Stunden, und so. So fing das an. Da waren die Leute mega stolz, dass sie sich coachen lassen durften. Jetzt ist das so, wenn ich sage, sie können auch ihr Unternehmen fragen, weil sie sind vielleicht ein High Potential oder so was, und fragen sie doch mal: „Nein, nein, die sollen das nicht wissen.
Nein, das mache ich für mich. Wir haben Coachings, wir haben alles rauf und runter, wir machen Achtsamkeitstage, wir machen alles in unserem Unternehmen. Die sollen das nicht wissen. Nein, nein. Das „Das mache ich für mich. Also das ist für mich sehr auffällig. Das hat sich verändert. Wenn es aufrichtige innere Arbeit geht, wird es persönlich, wird es intim und das gehört dann nicht in die Öffentlichkeit. Früher war das anders. Da war der erste Schritt: „Ich zeige, dass ich an mir arbeiten möchte und bin stolz darauf und mein Unternehmen bezahlt mir das. Dass das aber dazu geführt hat, dass die wunderbare Qualität der Menschen dadurch nach außen getragen wurde, auch zum Teil. Das heißt, ich habe mich ja gezeigt mit meinen Grenzen und auch mit meinen Verletzlichkeiten dann im Außen. Da ist ein Unternehmen aber nicht damit umgegangen. Das hat es ja nicht gelernt, damit umzugehen. Denn in unserer Leistungsgesellschaft sind die Anteile gefordert, die unter Kontrolle bringen, wieder. Wenn ein System in Not gerät, dann gilt es, das wieder zu kontrollieren. Das darf ja nicht in Chaos und das ist ja auch gut so. Das sind unsere funktionalen Anteile. Aber wenn wir uns damit zeigen, dass wir verletzlich sind, dass wir verbannte Anteile in uns tragen, die sich schämen, die sich nicht gesehen fühlen, die sich nicht gewürdigt fühlen und das dann verbalisieren, dann steht er da dein Gegenüber und sagt plötzlich: „Ja, wie?
Du fühlst dich von mir nicht gesehen, nicht gewürdigt. Hier hast du doch mein Geld. Aber das ist auf der emotionalen Ebene nicht das, was die Seele braucht. So und je bewusster ich mir werde, kann ich sagen: „Okay, danke für dein Angebot im Außen auf der funktionalen Ebene. Herzlichen Dank, dass du mir mehr Geld anbietest. Ich meinte aber innerlich die Begegnung: „Da ist was nicht richtig für mich. Das wäre sehr erwachsen. Wenn ich später so über mich sprechen kann, dann hat jemand sehr viel gelernt. Aber heutzutage wollen die Leute nicht sich zeigen und das erstaunt mich. Und das macht mich auch ein bisschen ängstlich, muss ich sagen. Und wenn ich jetzt, bald kommt die Wahl, sehe, okay, was wird im Außen gerade kommuniziert? Abgrenzung. Wir müssen uns schützen. Also die Perspektive ist nicht, wir sind in uns selbst tief verankert und sind Friedensstifter und Andersartigkeit ist erlaubt und finde ich schön, macht mich neugierig und ein Wir-Feld entsteht, wo unsere Werte im Raum, das ist für mich das Wir, Da habe ich auch mal einen Podcast drüber gemacht, dass die eigenen Werte in den Raum gehen können, das ist Selbstwirksamkeit. Darüber wird nicht gesprochen, sondern es wird gesprochen: „Es gibt Gutes und es gibt Schlechtes und ich muss mich immer nur für das Gute entscheiden und das Schlechte muss raus aus unserem Land, aus unserem Leben und so.
So geht Leben aber nicht. So geht Leben nicht. Und das nehme ich wahr, da gibt es eine große Veränderung. Also das Leben, die jüngeren Menschen haben sehr die Tendenz, eine happy World zu kreieren. Enjoy, enjoy, be happy, be nice, be optimized, optimized, optimized. Das ist total wichtig für die und die sehen sich jeden Tag. Die kriegen jeden Tag über Insta, weiß ich nicht, wie viel Millionen Einflüsse in ihr Mindset, dass sie so sein müssen, sonst sind sie nicht okay. Stopp, Leute, das stimmt nicht. Immer sind wir okay. Unser Selbst ist ganz grundsätzlich gesetzlich in Ordnung. Was nicht in Ordnung ist, ist die Bewertung dessen, was für mich stimmig ist. Das muss Mainstream sein und das muss passen in diese Welt. Ja, das ist dieser Megadruck, unter denen die Leute leiden unter dem die Leute leiden, leider. Und ich glaube, wenn ich innere Arbeit mache, wenn ich Bewusstseinsarbeit mache, so wie hier, Arbeit, die nach innen geht, dann bin ich nachher eine Friedensstifterin, weil ich mit mir selber Frieden gefunden an den Kunden habe. Und meine Klientinnen und Klienten, das merke ich jetzt in meinem Podcast, weil ja viele kommen, die ich Jahre nicht gesehen habe.
Das ist so schön für mich, das ist ja ein Geschenk pur. Die zeigen mir, dass das was gewirkt hat. Diese innere Arbeit, die ist hart. Das ist das Härteste, was man mit sich selber machen kann. Da ist jeder Workout nichts dagegen. Aber es ist das Wirksamste, was wir tun können, weil wir gestalten damit eine neue Welt. Und ich möchte eine Welt im Wir, wo unsere Werte schwingen dürfen. Und jeder hat andere Werte. Und darüber gilt es, sich auseinanderzusetzen und zu kommunizieren und nicht zu sagen: „Dein Wert ist schlecht, weil … Den darf ich diese Meinung vertreten, aber dann hör bitte auch der anderen Meinung genauso zu und vielleicht kriegst du wieder Impulse für eine Perspektiverweiterung. Und das ist genau das, was wir mit Achtsamkeit machen. Wir lernen, ein Gedanke kommt, ein Gefühl kommt, es besetzt mich, es macht mich eng, meine Faszien kontrahieren Mein Atem hört auf und mein Mindset fängt an, in so eine Schleife zu geraten. Mein Grübelgeist fängt an: „Oh, Sorge, Sorge, Sorge, schlecht, schlecht, schlecht. Wird nichts, wird nichts, wird nichts zu denken und ich werde eng. Was passiert? Ich erlebe genau das, was ich befürchte. Wenn ich also meditiere und Achtsamkeit übe, dann öffnet sich mein Selbstraum, wird wieder weiter, mein inneres Nervensystem beruhigt sich, meine Faszien entspannen sich, ich kann wieder atmen schwupp, meine Perspektive wird weit.
Ich kann wieder sehen, oh, das ist nur ein Aspekt, ein Gedanke und der ist vergänglich. Der kann vorüberziehen, wie eine Wolke am Himmel, wenn ich ihn nicht festhalte. Aber es gibt noch andere Gedanken: „Ah, Gedanken sind immer da. Mein Raum, den ich zu halten habe, ist: Jeder Gedanke ist okay. Jede Andersartigkeit ist okay. Und stell dir diese Welt vor. Das ist das Potenzial des Menschseins. Und das ist so meine Berufung jetzt, jetzt wo ich älter werde, dass ich mehr Menschen haben möchte, die schon so ein bisschen was begriffen haben an innerer Arbeit und dann wirklich diesen Schritt noch brauchen an dieser Grenze, wo sie sagen: „Da hake ich mich nicht weiter, da habe ich echt Schiss, weiterzugehen. Ich weiß nicht, wie das geht. Da zu sagen: „Hey komm, trau dich, lass dich ein, da gibt es Möglichkeiten und dann geht es weiter. So Das ist so das, was ich jetzt gerade gerne machen möchte auch.
Rini Pegka
Du hast gerade auch so wunderbar erzählt, wie sich Achtsamkeit anfühlt, weil weißt du, es gibt immer diesen – das habe ich in einem Blog-Artikel und in einer Podcast-Folge auch angesprochen – diese Annahme, dass Achtsamkeit etwas nur für mich ist, die anderen, also quasi eine Selbstoptimierung meines Selbst. Aber es ist komplett das krasse Gegenteil davon, denn wenn wir uns in Achtsamkeit üben, lernen wir eben genau das, dass wir keine Inseln sind und dass wir in der Welt und mit der Welt und für die Welt existieren. Und indem ich achtsamer mit mir selbst bin, geht es gar nicht, dass ich nicht achtsam mit allem anderen mich herum bin. Es geht gar nicht anders. Da ist keine Grenze. Das erweitert mich, wie du sagst. Es macht mich weit. Ich nehme alle anderen Einflüsse, ohne sie zu werden. Ich schaue sie mir an und denke: „Okay, vielleicht sagt: „Ja, okay, ich habe es registriert. Und die Welt, gerade so wie ich siege, wir sind gerade kurz vor den Wahlen tatsächlich. Ich nehme die Welt besonders, dass Deutschland gerade tatsächlich in einen Flucht- oder Kampfmodus war.
Das kollektive Nervensystem, sage ich mal, ist wirklich in diesem Sympathikus-Grad. Rot, alles ist rot, unabhängig von den Parteien, alles ist irgendwie rot gefärbt und wir müssen wirklich kollektiv mal einen Atem nehmen. Ich bin zum Beispiel Griechin. Ich habe die griechische Staatsangehörigkeit. Ich habe nicht die griechische Staatsangehörigkeit. Ich darf leider nicht wählen am Sonntag. Ich habe sie letztes Jahr erst beantragt, zu wählen. Mir ist es sehr wichtig, wählen zu gehen. Ich bin echt traurig, dass ich das nicht darf. Und natürlich mache ich mir als, sage ich mal, Frau mit Migrationshintergrund zwar europäische Staatsbürgerin, aber trotzdem mache ich mir Sorgen wegen den Tendenzen, die es hier im Land gibt. Aber ich würde nie so weit gehen, zu sagen, es darf diese Meinungen nicht geben. Natürlich muss sich alles an die Verfassung halten, rechtens sein. Das ist ja Grundvoraussetzung. Aber es darf auch diese Meinung da sein, weil dass diese Meinung, die vielleicht nicht zu meinem Part da ist, bedeutet etwas. Und lass uns aber da hinschauen, was bedeutet das? Was läuft vielleicht nicht gerade so gut in unserer Gesellschaft, in der Wirtschaft, in der Politik, dass es diese Meinung gerade so stark gibt? Was haben wir vielleicht nicht so gut gemacht? Lass uns da mal hinschauen, in den Dialog gehen und schauen, was ist da wirklich da?
Anke Rebetje
Und das braucht Zeit. Und das ist eben das, was ja in der Politik, also schnell, schnell, schnell handeln, schnell Erfolge zeigen. Wenn wir eine Politik erlaubend tätigen durften, wo wir wirklich langfristige Räume entstehen lassen, denn Gestaltung, Prozesse brauchen Zeit. Und das ist ja das Dilemma, in dem wir uns befinden. Wenn wir Trump erleben, der in seinem ersten Monat ja irre viel unterschrieben hat und gemacht hat und so, und schnell, schnell, schnell, schnell, schnell. Das ist ja genau das, was überhaupt nicht funktioniert. Achtsamkeit, Wahrnehmen, was stimmig ist. Wie geht es, dass wir Schnittmengen bilden, wo alle sich mit arrangieren können, wo alle sich genügend gehört, gesehen, gewürdigt fühlen, sodass es tragfähig wird. Tragfähige demokratische Prozesse brauchen Zeit. Und das ist das Dilemma, finde ich, der heutigen Politik, dass das nicht mehr so möglich ist. Das finde ich auch so traurig, weil ich liebe es, dass wir in einer Demokratie leben, hier in Deutschland. Das ist so wertvoll. Und das braucht es eben auch, dass wenn wir uns das bewusst machen, wie wertvoll demokratische Prozesse sind, dass wir sie wieder einladen in unser Leben und uns beteiligen daran. Und eben nicht schotten zu „Ich denke nur noch an mich und jetzt ergänze ich noch mal eben was, was ich jetzt auch so erlebe, dieses hedonistisch ausgerichtete „Ich, ich, ich, ich und jetzt kommen erst mal ich und dann die anderen, dass das eben auch nicht passt zu diesem Grundprinzip von Gaia, von Erde, wer denn wir sind, was du eben angesprochen hast, alle miteinander verbunden.
Ich komme ja aus einer tantrischen Tradition, aus dem kaschmirischen Shivaismus. Das ist meine Tradition, die ich zutiefst liebe und in der ich lebe. Und das bedeutet Tantra nicht im sexistischen Sinne, das hat damit gar nichts zu tun, sondern dass alles miteinander verbunden ist. Und alles ist eins. Und das ist eben erst mal ein Satz, der ist der Hammer. Als ich den das erste Mal gehört habe, habe ich gedacht: „Wie? Was? Was bedeutet das?“ Und wenn ich jetzt höre, du darfst hier nicht wählen, weil du Griechin bist und du bist Europäerin, ich bin auch Europäerin, was ist da auf der Ebene möglich, wenn wir das Europa verstärken und wie schön wäre es, die Vielfalt zu stärken, die darin liegt, dass wir hier einen Rahmen fassen, der Demokratie bedeutet. Das finde ich so schön, diesen Europa-Gedanken auch. Und wie ihr Wir bilden das gerade ab, wir lichten das gerade ab. Du und ich, wir sind ein Teil von Europa. Und das ist so schön. Und auch unser Podcast, dass Sie sich verbinden. Das ist alles diese Art von „Aha, wir machen Achtsamkeitsarbeit, Wir sind ein Spiegel von innen nach außen. Und wenn es immer mehr werden, verändern wir die Welt.
Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. Und das ist das, finde ich, was wirklich spürbar wird. Mein Leben hat sich verändert. Ich lebe wirklich so schön. Ich bin so dankbar, dass ich Räume der Stille habe, dass ich immer wieder in so Stille Retreats oder jetzt wieder Orte suchen kann, wo ich das Gefühl habe, da ist viel Natur, da kann ich wieder schwingen, da kann ich wieder in die Entschleunigung gehen. Jetzt war ich im Winter wieder im Ayurveda Retreat in Indien. Ich bin ja so gerne in Indien. Also wie nährend das ist und dass ich das darf, dass ich so viel tolle Klientinnen und Klienten und Kunden im Yoga habe, die mir das ermöglich ich bin so dankbar dafür. Das ist give and take, das ist eins. Das ist nicht getrennt. Und ich glaube einfach, dass dieses Vertrauen in die innere Stimme nach außen wirkt und je tiefer wir darin verankert sind und das verschenken in die Welt, desto schöner wird ja auch unser Lebensalltag letztendlich, desto stimmiger. Schön mit … Ich bin ja auch so eine Ästhetin, aber so … Deshalb sage ich gerade schön, aber ich meine damit so Stimmiger.
Rini Pegka
Ja, dieses Vertrauen in die innere Stimme, es ist tatsächlich schwierig in einer sehr lauten Welt, besonders auf den verschiedenen Social-Media-Apps, wo sich ja Millionen von Menschen bewegen, stundenlang, jeden Tag. Besonders für Frauen, denke ich, werden da bombardiert mit irgendwelchen Schwarz-Weiß-Denken, entweder „Du bist das oder du bist das oder du bist gar nichts. Es ist, glaube ich, sehr, sehr schwierig für sehr viele Menschen, dieses Vertrauen aufzubauen. Und natürlich liegt es da nahe, wenn man sich schon längst unwohl fühlt und man kontaktiert dich, mich, einen anderen Coach oder eine andere Coachin oder sucht sich andere Möglichkeiten der Unterstützung. Aber was sind so, denkst du, so erste Schritte, die jeder für sich erst mal machen kann und die natürlich dann auch später gepflegt werden können und weiter erweitert werden können. Sind das Räume der Stille? Viele tun sich auch mit Stille sehr schwer.
Anke Rebetje
Nein, das ist sehr bedrohlich meistens. Stille ist echt High-End. Also es ist wirklich Ja, das ist so. Stille ist High-End-Begegnung mit dir selbst. Also ich glaube, dieser praktische Weg, den ich mit IFS gehe, der ist ja sehr klar. Da lernt … Also ein Geist kriegt Futter, es gibt Managerteile, es gibt Feuerbekämpfer. Das sind beides Schützeranteile. Manager sind Leistungsträger, die kontrollieren unser System. Feuerbekämpfer sind Ablenkungsmanöver, die uns betäuben wollen. Also meine Arbeitssüchtige kann Manager kann, kann aber auch Feuerbekämpfer sein, so was. Meine Organisierte, die hält mich immer schön im Trab und dann habe ich eben verbannte Anteile. Das sind meine Beschämte, meine Wertlose. Das sind innere Kinderanteile, aber das innere Kind ist nicht das innere Kind per se, sondern das sind verschiedene Nuancen und die werden sehr fein unterschieden. Und da ist wieder meine Gründliche, mega glücklich mit diesem Ansatz, weil eben so fein unterschiedlich gearbeitet werden kann. Geht es gerade Wertlosigkeit? Geht es gerade Beschämung? Was war in dem Kernfamiliensystem im Mangel? Und da geht man eben, ich gehe ja nicht Stunden lang in das Alte mit meinen Klienten, sondern ich arbeite ja im Gegenwärtigen. Ich arbeite im Jetzt. Und wie ist jetzt gerade die Wirkung auf mein System?
Und das heißt, ich muss schon verstehen, was im Alten so los war, aber nicht wie in den tiefen psychologischen Ansätzen immer wieder da rein und gefahrlaufend, dass eine Retraumatisierung aktiviert wird, sondern – und das sind ja die modernen Ansätze – die machen das ja auch gar nicht mehr so. Das ist ja Ich mache ja yogabasierte Traumatherapie auch und da ist das wirklich so, dass viele Traumatherapeutinnen und Therapeuten selber wenig Körpererfahrung haben und dann eben merken durch die Atemtechniken, durch die Methoden aus dem Yoga, wie schnell sie eben ins fühlende Erleben geführt werden und wie schnell sie auch überflutet werden und das sehr schnell regulieren können. Das ist mega. Und da hilft der Atem so. Und das ist das, was ich empfehle. Ich empfehle Ansätze, die die Neurowissenschaften integrieren aber eben körperorientierte sind. Immer wieder körperorientierte Verfahren sind das Wertvollste, was wir uns schenken können. Das ist so, weil das gegenwärtig arbeitet. Der Körper ist in der Gegenwart, der meint, der Geist, der ist meistens in der Vergangenheit verankert und aus diesen Prägungen heraus kreiert er eine Zukunft, die das tut, was wir gelernt haben. Wir sind dann nicht frei. Und wenn wir das schaffen mit meiner Arbeit setze ich ja genau da an: Ich halte den Menschen in seinem ganzen Sein in der Gegenwart.
Sie erleben im Jetzt neue Möglichkeiten, sich zu spüren, eben ohne dass der Sympathikus angeregt ist und dann zu spüren: „Ach, das meint die. Dann wird das, was theoretisch vielleicht für manche leicht ist, aber für manche ist das auch komplex oder so, aber für manche leicht ist, dann gefühlt. Und das Das ist mein Ansatz. Das macht meine Arbeit, glaube ich, sehr besonders. Ich habe sehr viele verschiedene Methoden. Ich habe ja auch noch das innere Erforschen von dem Richard Stiegler, sieben Jahre gelernt. Das ist transpersonale Prozessarbeit. Da geht es darum, dass die Möglichkeit gelernt wird, die Übergange vom funktionalen Raum in den Seelenraum, in das Allbewusstsein, sehr klar zu unterscheiden und zu spüren. Wunderschöne Arbeit. Sehr zarte, sanfte Arbeit ist das. Und die verbinde ich oft mit IFS-Arbeit. Wunderschön. Und das, glaube ich, ist das Einfachste, ist, kommen ins Jetzt, ins Fühlende Erleben. Und das ist Achtsamkeit. Das ist die Idee von Achtsamkeit.
Rini Pegka
Ja, ich denke auch, so erste Schritte und wie auch anfangs erwähnt, weil Stille eben wirklich für viele sehr schwierig ist und deswegen ist auch Meditation für viele sehr schwierig, wenn man zu einem und still wird. Wenn ich zum Beispiel meine monatliche Meditation an meine Newslettern-Abonnentinnen schicke, ist es immer eine geführte Meditation. Ich weiß hier natürlich nicht, welches Level jeder hat, der sich die Meditation anhört. Es gibt natürlich Fortgeschrittene, die können auch gut eine Zen-Meditation machen, wo eben nicht gesprochen wird. Das gibt auch viele Anfänge und ich spreche meistens so die Anfänge an, habe dann auch immer wieder Pausen zwischendurch, lange, für diejenigen, die sich damit ein bisschen wohler fühlen. Aber es ist eigentlich immer so eine geführte Reise mit verschiedenen Bildern, die im Kopf entstehen, damit sich eben die Menschen, die sich mit der Stille nicht wohlfühlen, weil eben die ganzen Gedanken kommen, einen Story-Strang haben, an dem sie sich halten können und dann in Spüren kommen durch die verschiedenen Impulse, die dann kommen in der Meditation. Aber ich denke auch, für viel ist es dann eben dieses in den Moment kommen, auch mit dem Körper verbunden, wie zum Beispiel viele klettern oder bouldern. Man kann nicht an der Kletterwand sein und hier das Gedankenkarussell haben.
Das geht einfach nicht. Du musst im Körper sein. Und ich denke, dass immer wieder diese Momente sich schaffen, wo ich komplett bei mir bin, kann für viele unterschiedlich aussehen. Ich glaube, ist ein guter Ansatz, die innere Stimme zu hören. Und natürlich, was ich immer wieder predige, also bevor der Schritt quasi zum Coach oder zu Coaching gemacht wird, ist natürlich auch die digitale Achtsamkeit. Also diese Überreizung und diese Impulse, wo ich höre die Stimme der anderen und sehe quasi, was der eine oder andere sagt oder will oder macht, aber ich verliere mich dass das mal wegbleibt, dass ich mal Pausen mir da einlege, dass ich das Handy mal zu Hause lasse und für eine halbe Stunde komplett ohne nichts, einfach nur so rausgehe ich und mein Körper gehen, spazieren und atmen, Punkt. Das noch zehn Minuten sein.
Das sind so kleine Sachen, finde ich. Und für mich war zum Beispiel ein Grund, wieso ich nicht mehr auf Instagram aktiv bin, weil ich nicht mehr wusste vor x Jahren, was gefällt mir eigentlich von alldem? Was will ich eigentlich? Was ist mein Stil? Wo will ich eigentlich hin? Will ich das so machen oder will ich ganz was anderes? Und das hat lange gedauert. Und mit Achtsamkeit herauszufinden, eben, wo will ich hin? Was will ich ausdrücken? Wo möchte kann ich weitermachen? Also like ich einen Post, weil es 2000 Personen schon vorher gemacht haben? Oder gefällt mir das, was ich höre und sehe, wirklich?
Anke Rebetje
Weiß ich überhaupt nicht. Genau, wie soll das herausgefunden werden? Ganz ehrlich, die Jungen- In diesem Lärm eben, genau. Ja, genau. Also die Kinder von meinem Freund, die sind eben alle so zwischen 25, 30 und die leben, die sind damit groß geworden. Das ist selbstverständlich, dieses Mainstream-Denken. Also irgendwie, was ist schön, wie geht Leben, was ist Wie geht Leben? Was ist Erfolg? Das ist alles so verinnerlicht. Und da so zu stoppen und immer wieder Ende zu halten. Und was du eben gesagt hast mit dem Bouldern, deshalb komme ich da noch mal drauf: Ja, ich kann Tennis spüren, ich kann Bouldern oder so was, ich kann Körperspüren. Aber Bewusstseinsarbeit ist immer langsam. Bewusstseinsarbeit braucht Raum und Zeit. Und das ist nicht Fall, wenn ich schnelle Sachen mache. Also wenn ich gleichförmige Sachen mache, so wie Radfahren oder Joggen oder Skilanglauf, Skilanglauf oder so was oder Rudern, Paddeln, also so Sachen, dann ist die Möglichkeit schon auch da, dass der meint, dass der Geist anfängt: „Ich habe wieder die gleiche Schleife, ich habe wieder die gleiche Schleife, ich habe wieder … Jetzt wieder lösen, jetzt wieder lösen. So, ja, das geht. Aber ich glaube, dass das, zum Beispiel bei meinem Bruder ist das ein gutes Beispiel.
Da brauche ich 100% One-Pointedness. Eka grata heißt das im Yoga, Eins-Gerichtetheit. Das ist Fokus auf den Moment. Das ist ein Tor ins Bewusstsein, Gegenwärtigkeit. Spontanität ist ein Tor ins Bewusstsein, aber das ist da nicht gebraut, sondern da ist gespürt, das Gefühl zu haben: „Wo habe ich Halt?“ Und damit bin ich beschäftigt. Dann bin ich zwar gegenwärtig, aber ich bin nicht im Allbewusstsein verankert. Das ist anders. Wenn man dabei in den Flow kommt, dann, glaube ich, ist das wirklich sehr selten. Nichts ist unmöglich. Es gibt vielleicht Menschen, die das darüber auch finden. Das will ich gar nicht ausschließen. Aber vom Prinzip her meine ich, weißt du? Das braucht so etwas ruhiges, gleichmäßiges, so würde ich sagen. Dann wird es wirklich Awareness-Arbeit.
Rini Pegka
Wir haben viel über deine Arbeit gesprochen, über Coaching gesprochen, Achtsamkeit. Gibt es aus deiner Erfahrung … Es gibt wahrscheinlich sehr viele Erkenntnisse, die du uns heute mitgeben könntest. Was wäre so diese eine Erkenntnis, die du aus deiner Arbeit uns heute weitergeben möchtest?
Anke Rebetje
Ich würde sagen: Sei bei dir, liebe dich selbst und schenke dir Stille. Fühle, was ist und sei ganz im Jetzt. Ich glaube, wenn wir das wirklich kultivieren und verinnerlichen und verkörpern, dann haben wir uns das größte Geschenk geschenkt, was wir uns schenken können. Das ist das Größte. Mehr geht einfach nicht als Mensch. Und ich glaube, dass wir dann eben, was ich ja immer wieder so gerne wie gesagt, auch beim Yoga Friedensstifter sind. Wenn wir bei uns wirklich ankommen und immer wieder spüren, das bin ich und ich bin in Ordnung, so wie ich gerade bin, mit all meinen Teilen und ich gebe mir die Mühe, ich schenk mir die Mühe, bewusst zu sein. Das ist wirklich Arbeit, das ist nicht klack und ich bin für immer bewusst, ganz wenige Menschen sind wirklich erleuchtet. Ich bin erwacht. Ich weiß, was das Allbewusstsein ist. Ich habe Erfahrungen, ich kann da reingehen, ich kann da rausgehen, aber ich „Ich kann das nicht halten, dauerhaft. Ich bin nicht erleuchtet. Und das ist der Unterschied. Es gibt sehr wenige, die wirklich erleuchtet sind, aber ich glaube, es sind viele mittlerweile erwacht. Und Das ist das, womit ich mich verbinden möchte, mit dem Wesen des Menschen, mit dem Wesenskern oder Wesensgrund, wie Meister Eckert sagt.
Das finde ich, ist auch ein schöner Begriff. Oder Richard Schwartz sagt dazu, dass selbst von selbst zu selbst Kannst kommunizieren? Und wohin richte ich mein Gewahrsein? Schaue ich auf dein Wesen, wenn ich mit dir spreche, oder schaue ich auf das Außen, was mich blenden kann? Bin ich beeindruckt? Bin ich neidisch? Bin ich beschämt? Bin ich sonst was? Und ist mir das bewusst, dass ich die Teile habe? Das darf sein. Das darf sein, das ist Mensch sein. Die Kunst, Mensch zu sein, ist bewusst zu sein.
Rini Pegka
Ja. Bevor wir abschließen, schauen wir kurz vielleicht noch mal in die Zukunft, weil du ja eben so viel Erfahrung mitbringst und auch verschiedene Tendenzen und Trends erlebt gesagt hast, wie siehst du so die Entwicklung im Coaching, in der Persönlichkeitsentwicklung in den nächsten Jahren? Gibt es so Trends?
Anke Rebetje
Ja, ich glaube, das wird immer wichtiger werden. Ich glaube, dass Menschen, die Also es gibt so 50. 000 Coaches, glaube ich, im Moment in Deutschland oder vielleicht auch mehr, aber habe ich jetzt letztens mal irgendwo gehört. Und davon würde ich behaupten, ist ein Bruchteil wirklich authentisch und ein guter Coach. Ganz weniger. Das gibt nicht so viele. Und die Menschen suchen. Die sind wirklich auf der Suche. Die sind verzweifelt, weil sie sich immer weiter entzweien von sich selbst. Und deshalb ist diese Arbeit wichtig. Und ich glaube eben, dass diese Art der oberflächlichen Enjoy-Enjoy-Enjoy-Arbeit, wo ja die meisten tätig sind und schafft ihr noch mehr Geld oder was weiß ich, was die so machen, dass das alles in Ordnung, weil das Mindset damit geschultert gefühlt wird, sich aus dem Mangel herauszubewegen. Was aber dadurch erzeugt wird, ist noch mehr Druck im inneren System. Und das ist eben die Gefahr. Und die implodieren dann irgendwann, die kreieren Krankheiten, die Faszien verkrampfen noch stärker, weil die Beschämungsangst nimmt ja zu, wenn ich also das Enjoy, Enjoy, Enjoy nicht halten kann. Also ich erlebe natürlich, ich komme erst mal raus aus dem Mangelgefühl und deshalb ist das ja auch so Flow, Flow, Flow-mäßig.
Nur ist das ja nicht wirklich verankert im Selbst. Das ist ja abhängig davon, dass ich eine Bestätigung bekomme im Außen, dass ich richtig bin, dass ich dem entspreche, was Erfolg ist, was Reichtum ist, was Schönheit ist und was weiß ich. Und ich spüre mich trotzdem nicht. Ich spüre – und das ist eben das Gefährliche – die Ideal-Ich-Anteile sind nicht das Wesen. Sie haben aber das, was ich an Sehnsucht in meiner Seele trage. Das gilt es zu verwirklichen. Und das ist immer anders. Das ist einzigartig. Jeder Mensch hat eine andere Form, sich auszudrücken. Und das gilt es zu finden. Wenn ich aber diese oberflächliche Selbstoptimierungsgeschichte mache im Coaching, dann ist es so, dass ich selbst ähnlich zu sein scheine, aber ich bin nicht im Selbst verankert. So, der Unterschied ist: Ich denke, das ist ein glückliches Leben, aber wenn die das 10, 20 Jahre gelebt haben, sagen wir, erfolgreich, dann sind die trotzdem innerlich leer. So, und das ist jetzt bei den tiefergehenden Coachinganteilen, bei den kontemplativen Ansätzen, die über den Körper gehen und Kontemplationsmethoden integrieren, bei der Embodiment Arbeit, bei der Achtsamkeitsarbeit. Wenn die wirklich verkörpert wird von dem Coach oder Coachin, dann spüren die Leute das.
Und das sind in der Regel Leute, die sind vielleicht schon ein paar mehr Schritte gegangen. Die können das vielleicht schon unterscheiden, welche Qualität meine Arbeit ist. Das sind vielleicht nicht die ersten Schritte, die bei mir gehen. Das sind vielleicht die Letzten, bis sie wirklich sich selbst in diesen wirklich tiefen Verankerungsprozess einlassen können. So Und das finde ich in Ordnung. Und das ist die Tendenz in der Coaching-Szene: Es wird mehr und mehr Leute geben, die an der Oberfläche optimieren werden. Das ist der Fall gerade. Dass die Menschen in der Masse dem verfallen, ist auch so und irgendwann kommt … Also das reguliert sich immer wieder selber. Also 40, 50. 000 Jahre sind ein Atemzug, also insofern. Das sind andere Zeitdimensionen, in denen wir Yogis denken. Und das ist eben so, das sind Prozesse, die gehen weiter. Da bin ich ganz sicher. Wenn ich mich eben nicht einfriere, dann schwinge ich mit dem Leben und dann bin ich lebendig. Und Leben bedeutet nicht happy, happy. Leben bedeutet, annehmen, was ist und dass darin tiefe glückselige Momente sind. Glücksmomente. Mein Podcast heißt Menschen Glück. Warum? Weil Glück nicht eingefroren werden kann, sondern Glück bedeutet immer wieder einen Moment von tiefster Verbundenheit mit sich selbst.
So, Und das ist das, glaube ich, was auch kommen wird. Wir brauchen Menschen wie uns, die in die Tiefe gehen, die einen Hinweis geben. Ich gebe ja nur Impulse. Der Prozess selbst wird von den Klienten gemacht. Ich will das auch gar nicht abnehmen. Darum geht es ja auch gar nicht. Es geht Selbstermächtigung. Und es ist ein Bedarf da, denn die Welt verliert sich gerade, die Seelen gehen verloren. Und nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil sie eben im Außen verloren gehen. Also ist der U-Turner, komm zu dir selber umso wertvoller und wichtiger. Und so sehe ich meine Arbeit. Ich will genau das tun, was ich tue.
Rini Pegka
Das ist ein sehr, sehr schönes Schlusswort von dir, Anke. Es war ein sehr, sehr schönes Gespräch. Wie gesagt, ich könnte dir Stunden lang noch zuhören. Ein Glück, dass wir uns noch mal treffen. Ja, genau. Wir treffen uns noch mal in deinem Podcast.
Anke Rebetje
Ja, da freue ich mich auch schon drauf.
Rini Pegka
Ich weiß nicht, welche Folge schon vorher online geht, weil bei mir dauert alles ein bisschen länger. Langsamkeit ist ja das Wort meines Jahres, also dieses Jahr.
Anke Rebetje
Schön.
Rini Pegka
Und wenn jetzt jemand bei mir zugehört hat, der oder die sich denkt: „Ja, die Anke, die gefällt mir gut, dann möchte ich mal schauen, wie ich mit ihr zusammenkommen kann. Du hast ja dann den Podcast erwähnt, Menschenglück haben wir ja auch erwähnt, dass ich da Gästin bin, werde ich auch verlinken. Wie passiert das über deine Website, das Beste?
Anke Rebetje
Ja, genau. Ich habe ja eine Website. Heute mache ich das erste Mal so Videos, Reels einzustellen. Da bin ich schon echt neugierig. Ich lerne ja auch immer total gerne Neues. Ich bin echt ein Weiterbildungsfreak. Und da kommt so ein junger Schüler und der hat mich so nett angeschrieben und möchte so und dann habe ich das jetzt mal gemacht. Und da finde ich super, einfach weil ich das nicht kenne. Ich mache so gerne neue Sachen und dann gucke ich mal. Jetzt wird es vielleicht tatsächlich bei Instagram oder LinkedIn oder so tatsächlich Sachen von mir geben, irgendwann. Und dann gucke ich mal, wie es mir damit geht. Das weiß ich ja noch gar nicht. Ich möchte das erst mal erfahren und was du vorhin angesprochen hast, achtsames Social so einen Media-Kontakt oder irgendwie damit umzugehen. Das kann ich ja dann mal üben. Mal sehen, wie es mir geht. Ich weiß es eben nicht, weil ich bewege mich ja da nicht. Ich mache das ja nicht. Ich habe eine Homepage und das reicht in der Regel und meine Yogareisen. Ach so, wer so was mal für längere Zeit erleben will, Körperarbeit. Ich mache so Yogareisen nach Griechenland Anfang Mai.
Da kann man sich melden. Dann könnte ich dir mal den Link schicken, den kannst du verlinken. Ja, gerne. Und dann zu dem Meteora-Klöstern, an so einem Waldrand am Naturschutzgebiet ist das Hotel ganz, ganz schön mit Wanderungen dann und so richtig naturbezogen und ruhig. Und dann mache ich im Sommer nach Südtirol eine Yogareise. Da geht es auch Wandern, Natur und Yoga.
Rini Pegka
Das schaue ich mir auch persönlich an, weil August ist immer mein langer Urlaub im Jahr, den ich mir selbst gebe und ich habe noch nichts geplant tatsächlich.
Anke Rebetje
Das wäre ja schön. Schaue ich mir mal an, dass wir mal spannend sind. Und meine Homepage. Und ich finde das sehr, sehr schön, wenn ich die Menschen leibhaftig erlebe, aber zunehmend Aufnehmend kommen eben auch Menschen zu mir, die das online machen, weil das ist nun mal so und das finde ich auch okay. Manche kommen dann für die drei Stunden. Ich mache ja eine dreistündige Anamnese beim Coaching, also drei Zeitstunden in einem Block. Da kommen die dann angereist manchmal, damit wir einmal das Körperliche auch kontaktiert haben, so richtig Verinnerlichen. Aber das muss nicht sein. Das geht auch so. Okay, genau. Super.
Rini Pegka
Ganz, ganz lieben Dank, dass du hier warst und den Podcast wirklich mit deiner Erfahrung und mit deiner Präsenz bereichert hast. Ganz lieben Dank dafür.
Anke Rebetje
Vielen Dank, dass du mich eingeladen hast, René. Das hat mir sehr gutgetan, mit dir zu sprechen. Danke für die tollen Fragen.
Rini Pegka
Das freut mich sehr. Und ganz lieben Dank an alle, die zuhören. Ich hoffe, ihr habt sehr viel Impulse heute mitgenommen. Du hast heute sehr viel Impulse mitgenommen und bei Fragen oder was auch immer gerne in die Show Notes schauen oder eben mich direkt kontaktieren, falls sich etwas ergibt. Ansonsten hören wir in der nächsten Folge. Bleib gesund und achtsam. Bye bye und Servus.